“Voyage of the Navigator,” Mosaik in Hilo, Hawai’i
Der Ort an dem ich wohl am allerwenigsten ein großflächiges Mosaik vermutete, war Hawai’i. Auf meiner Reise durch die Inselgruppe sah ich zwar das eine oder andere schöne Motiv, wie ein Riesenmosaik von Delphinen auf dem Grund des großen Pools des Sheraton Hotels in Kona auf Big Island.
Aber richtig überrascht hatte mich das „Voyage oft the Navigator“ in der Eingangshalle des Imiloa in Hilo, des Hauptortes von Big Island, der größten Insel des Hawai’i Archipels.
Das Imiloa ist das Astronomy Center das am Rande von Hilo liegt, gleich neben den Zentralen der Mauna Kea Observatorien. Observatorien?
Mauna Kea ist einer von gleich 5 Vulkanen alleine auf Big Island und mit 4205m zugleich der höchste Punkt im ganzen Pazifik und mit 10200m Gesamthöhe ab Meeresboden der höchste Berg unseres Planeten schlechthin!
Und das ist der Grund warum auf diesem Vulkan die meisten der größten Teleskope der Welt stehen. Ganz oben, auf der Spitze des Vulkans, wo die Luft ganz schön dünn ist und man nur noch den halben Sauerstoffgehalt beim Atmen aufnimmt, da steht das GEMINI Teleskop das fremden Erden nachspürt, die beiden Keck-Teleskope gleich daneben, die das Zentrum der Milchstraße und sein schwarzes Loch untersuchen und daneben wiederum das Subaru Teleskop das ferne Galaxien untersucht.
Dort oben gibt es an über 300 Tagen einen klaren Himmel und exzellente Beobachtungsverhältnisse. Man blickt meist auf ein Meer von Wolken, die gut 1000m tiefer liegen.
Die Fahrt dorthin dauert aber über eine Stunde und die dünne Luft ist zumindest gewöhnungsbedürftig, gerade wenn man direkt von Meereshöhe, wo die meisten Orte auf der Insel liegen, hochfährt. Eine Gewöhnungszeit von einer Stunde auf 3000m ist auf alle Fälle einzuhalten.
Viele Gründe also die Teleskope besser ferngesteuert auf dem Gipfel des Mauna Kea zu belassen und sowohl die Forschungszentren als auch das Planetarium in Hilo zu betreiben.
Das IMILOA ist phantastisch eingerichtet und ein Anziehungspunkt für alle Besucher von Big Island. Wegen seiner spitzen, matt-gräulichen Kegeldächer aus Titanium nennen die Leute es auch, Titanium-Tents.
Das Planetarium ist supermodern und die Ausstellungsinstrumentarien laden zum spielerischen Experimentieren ein. Es hat sogar eine zwei Meter durchmessende Klimaprojektionskugel, die Wolkenbewegungen und andere klimatische Faktoren auf eine Handbewegung hin global wiedergibt.
So viel High-Tech auf einer Urlaubsinsel mit üppigster Flora und intensivem Outdoor-Living der Bewohner hätte ich nicht erwartet!
Und auch nicht das große Mosaik im Eingang des IMILOA. Es besteht aus über 140‘000 Mosaiksteinen und stellt ein typisch pazifisches Motiv dar.
„Voyage of the Navigator“ wurde 2006 mit dem Bau des Centers nach einem Gemälde von Clayton Bryant Young hergestellt und misst über 4 Meter im Durchmesser.
Das Mosaik zeigt einen pazifischen Kanusegler, der durch starken Wellengang navigiert. Im Hintergrund die drei Vulkane Mauna Kea, Mauna Loa und Hualalai und darüber der Mond und 6 Sterne. Die 6 Sterne wurden sogar mit echtem Blattgold überzogen.
Direkt über dem Mosaik ist eine ca. 6 Meter weite Lichtkuppel durch die die Sonne genau zweimal im Jahr senkrecht ihr Licht auf das Mosaik wirft.
Leider war im November die Sonne schon wieder unterwegs zum nächsten Wendepunkt im Süden und so konnte ich das gleisende Farbenspiel nicht sehen. Aber auch so ist das Mosaik des IMILOA sehr beeindruckend und die Geschichte dazu bereichert jetzt auch unseren Mosaic-Stories Blog!
Wenn Ihr also einmal die weite Reise nach Hawai’i wagt und Big Island besucht, dann wisst Ihr, wo man das berühmteste Puzzle Hawai’i‘s findet!